Life without Property. The “Groundlessness” of Anarchist Settler Movements



My recent article, “Life without Property. The “Groundlessness” of Anarchist Settler Movements” is one of many contributions to the essay collection Architecture on Common Ground. Positions and Models on the Land Property Issue, edited by Prof. Florian Hertweck and just published in German with Lars Müller Publishers / University of Luxemburg.

“The book addresses the ways we deal with land and its far-reaching implications for architecture and urban development. The last decade has seen a dramatic rise in the privatization of urban land and in speculation. Many European cities that today find themselves under extreme development pressure have virtually no land left to build on. In view of the acute housing shortage, the issue of who owns the land is therefore more relevant than ever: To what extent are we able to treat the land as a common good and guard it from the excesses of capitalism?[…]
After a number of specialist journals have already addressed the land property issue, this book aims to dig deeper by providing a historical overview spanning an arc from Henry George to the present day. Interviews with stakeholders in global models provide insights into the current handling of the issue. The book presents outstanding projects based on either a legal or spatial distribution of land and thus makes a valuable contribution to the current discussion on sustainable land policy.”[1]

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Milieus of Minutiae



Tagungsbericht: Milieus of Minutiae. Contextualizing the Small in Science, Philosophy and Literature, 24.05.2019 – 25.05.2019 Berlin von Manuela Kölke

Kleinste Organismen im Mikro- und Nanobereich werden vor allem in der Gesundheitsmedizin und der Industrie in den letzten Jahren mittels immer speziellerer Methoden und Technologien erforscht, hergestellt und verändert. Diese Entwicklungen machen nicht nur bislang Undenkbares möglich – von heikelsten chirurgischen Eingriffen bis hin zur Luftreinigung –, sondern schüren auch immer größer werdende Ängste vor einer nicht mehr steuerbaren, weil unsichtbaren und allgegenwärtigen Bedrohung. Visionen des Kontrollverlustes angesichts einer möglichen totalen Immersion durch Kleinstpartikel sind aus dem Imaginären der Gegenwartskultur nicht mehr wegzudenken. Aber was genau wissen wir heute über dieses Kleine und Kleinste, und woher kommt dieses Wissen? Und wie interagieren Mikroorganismen eigentlich untereinander und mit ihren Umgebungen? Welche Erkenntnisse lassen sich aus diesem Wissen ableiten? Und zu welchen Einsichten gelangt man, wenn man tiefer in die Geschichte des Kleinen und seiner vielfältigen Umgebungen eintaucht?

Das internationale Symposium Milieus of Minutiae hat sich dieser und ähnlicher Fragen angenommen. Continue reading

Roberto Esposito: Zwei – Die Maschine der politischen Theologie und der Ort des Denkens



Roberto Esposito : Zwei – Die Maschine der politischen Theologie und der Ort des Denkens. Übers. Daniel Creutz. Zürich: diaphanes Verlag, 2018. 304 S. Buchrezension für arcadia, International Journal of Literary Culture / Internationale Zeitschrift für literarische Kultur, Volume 54, Issue 1, Pages 135–140, ISSN (Online) 1613-0642, ISSN (Print) 0003-7982, DOI: https://doi.org/10.1515/arcadia-2019-0011. Von Manuela Kölke

Obwohl Roberto Esposito seit Mitte der 70er Jahre auf Italienisch veröffentlicht, gilt er erst mit der Übersetzung seines Werkes ins Englische und nun auch verstärkt ins Deutsche in den letzten zehn Jahren (und vor allem seit 2012) als eine zentrale Figur in den europäischen und amerikanischen philosophischen Debatten über Politik, Biopolitik und Gemeinschaft. Das hier rezensierte Buch Zwei: Die Maschine der politischen Theologie und der Ort des Denkens wurde2013 im Italienischen publiziert und erstmals 2015 ins Englische übersetzt. 2018 wurde erschien es in der deutschen Übersetzung von Daniel Creutz beim diaphanes Verlag. Themen früherer Bücher wie Kategorien des Unpolitischen, welches erstmals 1988 und 1999 in einer aktualisierten Version auf Italienisch veröffentlicht wurde, als auch Immunitas (2002), Bios: Biopolitica e filosofia (Bios: Biopolitik und Philosophie) (2004) sowie Terza Persona (Dritte Person) (2007) fließen in Espositos Neubetrachtung der Debatte über die politische Theologie ein, werden zum Teil aus einer anderen Perspektive beleuchtet und im Zuge dessen aktualisiert. Continue reading

Pre-face to Notimesone



by Jean-Luc Nancy

1
A speech for you, a speech to you − one more time still, for it is impossible for me to speak or write about you. I can only stand before you, and at the same time speechless.

You say that speechlessness is speech-openness, openness to language and openness of language. I know. It is even one of your leitmotifs.

I hear you immediately: “Or motif of sorrow [Leidmotiv]…”

– Yes, sure, because only through the ineffability of suffering can a language be true.[1]

I do not yet hear you speak of the pain that exceeded you… Not only not of the last, overwhelming pain, but also not of that pain that long before your suffering and lamentation − illness or various duties − took your breath away, burdened you, and constricted the unaltered buoyancy of your body, soul and thought. There was never enough time and space, never enough words, pages and gestures to say and do what an amazing force wanted to achieve through you − amazing in its intensity as well as in its everlasting desire to put all power out of use. The word power[2] is most often encountered in your syntagma out of power [außer Kraft].[3]

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Ex-Embassy



Übersetzung der Textserie für das Projekt Ex-Embassy (2018) aus dem Englischen von Manuela Koelke.

Die Ausstellung und Textserie EX-EMBASSY entpackt ein dauerhaftes Archiv kultureller und diplomatischer Hinterlassenschaften, die sich aus, entlang und über die ‚produktiven Beziehungen‘ zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und dem ‚fünften Kontinent‘ hinweg ergeben. Entsprechend der Definition der Geografin Doreen Massey von Raum als „Gleichzeitigkeit bisheriger Geschichten“ adressiert EX-EMBASSY die ehemalige australische Botschaft in der DDR als einen Ort, der von Prozessen geprägt ist, die weit über den physischen Zusammenhang hinausgehend vergegenwärtigt: ein Rahmen für die Untersuchung mehrerer Entwicklungen, die sowohl den Kalten Krieg als auch entstehende neoliberale ideologische Spannungen durchlaufen. Die in Auftrag gegebenen Kunstwerke und Texte befassen sich mit der Verhandlung und Infragestellung von nicht zu vereinbarenden Ordnungssystemen von Land und Eigentum, Territorium und Diplomatie, wobei die Rolle der Ästhetik bei einer Neuausrichtung der politischen Vorstellungskraft herausgearbeitet wird.

In Auftrag gegebene Kunstwerke und Texte sondieren und hinterfragen ein offenes Forschungsarchiv, das von der Initiatorin und Veranstalterin des Projektes, Sonja Hornung (AU/DE), vorläufig zusammengestellt und gemeinsam genutzt wird. Künstler*innen: Megan Cope (Quandamooka), Archie Moore (Kamilaroi), Sumugan Sivanesan (AU/DE), Carl Gerber (DE) & Simone van Dijken (NL), Sonya Schönberger (DE) und Khadija von Zinnenburg Carroll (AU/AT). Autor*innen: Ben Gook (AU/DE), Sarah Keenan (AU/UK), Peter Monteath (AU), Rachel O’Reilly (AU/DE), Raelee Lancaster (Wiradjuri) und Nathan Sentance (Wiradjuri). Kuratorische Beraterin: Rachel O’Reilly (AU/DE).

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