Roberto Esposito: Zwei – Die Maschine der politischen Theologie und der Ort des Denkens



Roberto Esposito : Zwei – Die Maschine der politischen Theologie und der Ort des Denkens. Übers. Daniel Creutz. Zürich: diaphanes Verlag, 2018. 304 S. Buchrezension für arcadia, International Journal of Literary Culture / Internationale Zeitschrift für literarische Kultur, Volume 54, Issue 1, Pages 135–140, ISSN (Online) 1613-0642, ISSN (Print) 0003-7982, DOI: https://doi.org/10.1515/arcadia-2019-0011. Von Manuela Kölke

Obwohl Roberto Esposito seit Mitte der 70er Jahre auf Italienisch veröffentlicht, gilt er erst mit der Übersetzung seines Werkes ins Englische und nun auch verstärkt ins Deutsche in den letzten zehn Jahren (und vor allem seit 2012) als eine zentrale Figur in den europäischen und amerikanischen philosophischen Debatten über Politik, Biopolitik und Gemeinschaft. Das hier rezensierte Buch Zwei: Die Maschine der politischen Theologie und der Ort des Denkens wurde2013 im Italienischen publiziert und erstmals 2015 ins Englische übersetzt. 2018 wurde erschien es in der deutschen Übersetzung von Daniel Creutz beim diaphanes Verlag. Themen früherer Bücher wie Kategorien des Unpolitischen, welches erstmals 1988 und 1999 in einer aktualisierten Version auf Italienisch veröffentlicht wurde, als auch Immunitas (2002), Bios: Biopolitica e filosofia (Bios: Biopolitik und Philosophie) (2004) sowie Terza Persona (Dritte Person) (2007) fließen in Espositos Neubetrachtung der Debatte über die politische Theologie ein, werden zum Teil aus einer anderen Perspektive beleuchtet und im Zuge dessen aktualisiert. Seiner Ansicht nach war diese Debatte nicht nur deshalb unproduktiv, weil es uns an einer stabilen Definition der “politischen Theologie”, sowie ihrer beiden Unterbegriffe, mangelt, sondern auch weil die Verwendungskontexte dieser Begriffe an sich dynamisch sind. Um die ganzheitliche Bedeutung der politischen Theologie zu erfassen, müssen wir uns also aus ihrem Feld herauslösen, sie von außen betrachten und versuchen, uns in einer anderen Sprache auszudrücken, die frei von theologisch-politischem Vokabular und Syntax ist.[1] Dies ist aber schwer möglich, da alle Kategorien – wie „Entzauberung“, „Säkularisierung“ oder „Profanierung“ –, die zur Auflösung der politischen Theologie mobilisiert werden, bereits in ihrem linguistischen Gewebe von ihr durchtränkt und geformt sind.[2]

Der vollständige Rezension ist hier verfügbar.

Notes:
[1] Roberto Esposito, Daniel Creutz (Übersetzer): Zwei – Die Maschine der politischen Theologie und der Ort des Denkens, diaphanes Verlag, Zürich, 2018, S. 1.
[2] Ebenda, S. 2

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